15. Dezember 2022

Die neuen Forschungsgruppen des ILR: „Digitale Transformation und Kreislaufwirtschaft“ und „Sozioökonomie der nachhaltigen Ernährung“ Prof. Daniel Hermann und Prof. Dominic Lemken treten dem ILR bei

Die zwei neuen Professoren am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Landwirtschaftlichen Fakultät hielten beide ihre Antrittsvorlesungen im Rahmen des Dies Academicus am 7. Dezember 2022.

Zwei neue Forschungsgruppen am ILR
Zwei neue Forschungsgruppen am ILR © Volker Lannert
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Jun.-Prof. Hermann promovierte 2016 an der Landwirtschaftlichen Fakultät im Bereich der landwirtschaftlichen Betriebsführung und 2018 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Bereich der experimentellen Ökonomie, beide an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind das individuelle Entscheidungsverhalten entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette, ökonomische Präferenzen und die Folgen der digitalen Transformation im Agribusiness. Darüber hinaus widmet er sich der Nachhaltigkeit von Produktionssystemen und den Auswirkungen veränderter klimatischer Bedingungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit an der Schnittstelle von Wirtschaftswissenschaften und Agrarökonomie. In seiner Antrittsvorlesung sprach er darüber, wie man die digitale Transformation in der Landwirtschaft begleiten kann.

Jun.-Prof. Lemken hielt seine Antrittsvorlesung zum Thema "Nudging im Kontext der Ernährungspolitik". Für ihn ist es im Hinblick auf die gesellschaftliche Akzeptanz entscheidend, dass die Konsument*innensouveränität erhalten bleibt. Daher sollten ernährungspolitische Instrumente eingesetzt werden, die mit geringer Eingriffstiefe arbeiten. Das bedeutet, die Wahlmöglichkeiten möglichst nicht einzuschränken (z.B. durch Aufklärung und Ernährungsinformation), bevor man über finanzielle Anreize (z.B. Steuern auf Lebensmittel mit hohen externen Kosten) oder die Einschränkung der Wahlmöglichkeiten (z.B. durch Produktverbote) nachdenkt. Andere, weniger einschneidende ernährungspolitische Instrumente könnten die Gestaltung von Umweltgesundheit, die Kennzeichnung oder die Umformulierung von Produkten sein. Darüber hinaus stellen gezielte strukturelle Veränderungen im Entscheidungsumfeld, z.B. durch die Positionierung von Produkten, um eine Änderung der Essgewohnheiten zu fördern, ohne die Wahlfreiheit zu verändern, ebenfalls interessante Alternativen dar.

Wird geladen